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Auf Sonderfahrt mit der Ge 4/6 353 der RhB

Die zweite Septemberwoche des Jahres 2014 war für die [Verkehrsfreunde Stuttgart] sehr ereignisreich. Anlässlich der Feierlichkeiten zum 125jährigen Geburtstag der Rhätischen Bahn wurden die angebotenen Sonderfahrten wie ja bereits anderseitig schon beschrieben und bebildert, in das Programm eingebunden. Daneben fand sich aber auch Zeit, eigene Aktivitäten in Zusammenarbeit mit der RhB auf die Gleise zu bringen. Eine davon ist die Sonderfahrt mit der Ge 4/6 353.

Die Ge 4/6 353 ist die letzte übriggebliebene Maschine dieser Bauart. Die erste, also die 351 wurde 1912 an die RhB von MFO geliefert, die Nummer 352 folgte im Februar 1913. Andere Hersteller, SLM/AEG und auch BBC lieferten Loks zum Test. Letztendlich zeigte sich das Werk von MFO als bestes und es wurden daher noch drei weitere Exemplare geliefert. Der Ausbruch des ersten Weltkrieges verhinderte dann weitere Lieferungen. Erst 1921 wurden wieder neue Loks besorgt, das waren dann aber schon die Ge 6/6, die Krokodile. Die ersten Ausmusterungen der Ge 4/6 erfolgten im Jahre 1973 mit 351 und 352. Die letzte Verschrottung (355) vollzog sich 1984. Lediglich die 353 blieb als Museumslok erhalten. Sie ist 2014 einhundert Jahre alt geworden. Respekt der Maschine und vor allem den Menschen, die sie erhalten haben und heute noch liebevoll betreuen.

Nachdem der aus Samedan kommende Zug in Bergün seine Fahrgäste aufgenommen hat geht es auch sofort weiter in die nur wenige Kilometer entfernte Station Stugl/Stulz. Hier war nun ein Aufenthalt von knapp einer Stunde geplant. Was macht ein Eisenbahn-/Fotofreund auf einem Bahnhof? Richtig, fotografieren. Es blieb also einige Zeit, den von Lok Ge 4/6 353 geführten Sonderzug von allen Seiten und Standorten zu fotografieren. In dieser Zeit passierten 2 Personen- und 2 Güterzüge die Station, aufpassen war also angesagt, die Durchfahrten wurden an die Fotografen avisiert. Zum Zweiten, außer dem Fotografieren, war die Nahrungsaufnahme angesagt. Und was speist der Graubündner am liebsten? Richtig, eine Bünder Suppe. Die gab es reichlich vom Veranstalter angereicht. Die Stunde ging schnell vorüber und man begab sich wieder in die Wagen.

Die Reise führte nun bergan, Bergün wurde hinter sich gelassen und ein kurzer Fotostop wurde in der Kreuzungsstation Muot eingelegt. Die sich dann anschließende Strecke wechselte mehrmals die Talseite. Über vier Viadukte wurde der Albulabach gequert, einige Tunnels und Galerien wurden durchfahren. Den nächsten Fotohalt gab es kurz vor Preda auf dem zweigleisigen Streckenabschnitt. Nachdem alle Fotografen wieder eingestiegen sind ging es durch den Albulatunnel, der höchste Punkt war erreicht und die Strecke führte durch das Val Bever hinunter nach Bever und weiter entlang des Inns nach Samedan. Nach einem Aufenthalt und Fotografieren von dazu aufgestellten Loks im Abstellbereich ging es wieder zurück mit dem "Fliegenden Rhätier". Aber davon ein anderes Mal.

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