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Mit historischen Straßenbahnen
unterwegs in Frankfurt am Main

Ein Rückblick von Rainer Vogler

Die Ausschreibung für die Studienfahrt zur Straßenbahn in Frankfurt am Main kündigte eine Foto- und Besichtigungsfahrt an - und dieser Ausschreibung folgten 68 Anmeldungen. Über diese große Teilnehmerzahl freuten sich nicht nur der Vereinsvorstand sondern auch ganz besonders unsere Organisatoren in und bei Frankfurt am Main.

Etwa die Hälfte der Angemeldeten reiste von Stuttgart kommend im ICE an, die zweite Hälfte erwartete die Ankunft des pünktlichen ICE im und vor dem Frankfurter Hauptbahnhof. Ebenfalls pünktlich kam unser Straßenbahnsonderzug vom Depot Gutleut herangefahren. Nicht wie angekündigt der M-Wagen-Zug sondern der L-Wagen-Zug nahm uns auf. Wegen technischer Probleme musste auf diesen Zug zurückgegriffen werden. Mit dieser Garnitur ging es nach einem kurzen Abstecher zur Messe zur Schleife vor dem Zoo. Dort bot sich ausgiebig Gelegenheit, den Zug alleine, vor dem Zooeingang und mit bunter Blumenrabatte zu fotografieren. Am Vormittag erhielten wir unterwegs zahlreiche detailreiche Erläuterungen zu den Plätzen, die wir passierten, und zu den interessantesten geschichtlichen Entwicklungen bei der Straßenbahn.

Eines der Ziele am Vormittag war die Wendeschleife "Nied Kirche", deren Zustand noch dem der fünfziger Jahre entspricht. Schon im kommenden Jahr soll sie aufgelöst und durch ein einfaches Stumpfgleis ersetzt werden. Die weitere Fahrtroute führte uns über die Friedensbrücke in den Süden der Stadt, genauer zuerst in den Stadtteil Sachsenhausen. An ausgesuchten Stellen konnten Fotohalte eingelegt werden, darunter vor der modernen Kulisse der Bürostadt Niederrad und fast mitten im Wald. Eine längst nicht mehr planmäßig genutzte Schleife an der Haltestelle Waldfriedhof Goldstein wurde befahren und konnte somit in Ruhe dokumentiert werden. Kurz darauf wurde Schwanheim erreicht.

Das dortige Verkehrsmuseum beherbergt einige Schätze aus der Geschichte des Nahverkehrs in Frankfurt am Main. Nicht weniger Anziehungskraft übten der große Grill mit entsprechender Bestückung und die Getränkeausgabe in dem daneben stehenden Citroen-Kastenwagen aus. Das Mittagessen bot für jeden Geschmack etwas - bis hin zu Kaffee und Kuchen. Leider konnte die geplante Aufstellung von drei historischen Fahrzeugen nicht realisiert werden. Am nachfolgenden Sonntag fand der "Frankfurter Tag der Verkehrsgeschichte" statt. Für diese sehr aufwendige Veranstaltung wurden die Museumsfahrzeuge vorbereitet und es mussten auch kleinere Reparaturen durchgeführt werden. Kurzum hatten unsere Organisatoren als Ausgleich ein Zweiwegefahrzeug der Feuerwehr zum Sondereinsatz nach Schwanheim beordert. Aufgegleist und komplett aufgerüstet wurde es präsentiert. Geplant ist es, dass dieses Fahrzeug nach dem aktiven Dienst in den Museumsbestand überführt wird.

Nach dem ausreichend bemessenen Aufenthalt in Schwanheim ging es mit unserem L-Wagen wieder gen Innenstadt. Vor dem Depot Gutleut wurde in den bestellten O-Wagen gewechselt. Mit diesem Zweirichtungsfahrzeug konnte die 2003 eröffnete Strecke nach Rebstockbad befahren werden, die nur über zwei Stumpfgleise verfügt. Das nächste Ziel war die Endhaltestelle "Stadtgrenze Offenbach". Unterwegs gab es jedoch noch einen Halt der besonderen Art: Auf einem sonst nicht genutzten Gleis der Haltestelle Lokalbahnhof wurde nicht nur ein Fotohalt eingelegt. Die nahe Eisdiele machte in diesem Zeitraum sicherlich den Umsatz des Wochenendes. Und worüber sich unsere Fahrerin ganz besonders freute: Ein Verkehrsfreund dachte auch an sie und überreichte ihr einen stattlichen Eisbecher.

Von der "Stadtgrenze Offenbach" ging es vorbei am Südbahnhof zu unserem letzten Ziel auf dem Streckennetz der Frankfurter Straßenbahn: nach Louisa. Die dortige Wendeschleife in unmittelbarer Nachbarschaft zur Eisenbahn wurde wiederum für Aufnahmen unseres Sonderzuges genutzt.

Die Sonderfahrt mit dem O-Wagen endete schließlich auf der Südseite des Frankfurter Hauptbahnhofs. Ein interessanter und fotogener Tag auf den Gleisen der Frankfurter Straßenbahn fand hier seinen Abschluss.

Wir danken den an der Vorbereitung und Durchführung der Sonderfahrten Beteiligten ganz herzlich: Unserer Fahrerin Frau Peukert, die uns zuverlässig chauffierte und unsere Fotografierwünsche stets unterstützte, Herrn Kohaut, der die Fahrtroute abstimmte und für die Fahrzeuge sorgte, Frau Kohaut, die uns zusammen mit ihrem Team vortrefflich mit Essen und Getränken versorgte, und Herrn Spät, der uns allerlei Wissenswertes zu Stadt und Straßenbahn berichtete. Tatkräftig unterstützt hat uns ebenfalls unser Vereinsmitglied Harald Klein, mit dem wir seine Geburtsstadt "erfahren" konnten.

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